aus der Lingener Tagespost vom 24.08.09:

”Dreckiger Sieg....” - Hart umkämpftes Speller 2:1 im Hit gegen Vorwärts
 
Von Uli Mentrup. Spelle. Michael Schmidt behielt mit seiner Warnung recht. Wer den Hit an den Venhauser Straße verpasste, der hatte Grund, sich zu ärgern. Denn es war ein schnelles, hochgradig spannendes und unheimlich intensives Duell zwischen dem SC Spelle-Venhaus und Vorwärts Nordhorn. Das Glück der Elf von Schmidt war nach dem 2:1 (1:1) gegen den Grafschafter Spitzenreiter perfekt.
 
Es machte Spaß, den Mannschaften zuzusehen, auch wenn sie spielerisch nicht Extravaganz, sondern nur Hausmannskost boten. Highlight war das 1:0 der Nordhorner. Das Zuspiel in die Tiefe von Tim Averes auf Dennis Nyhuis war allein den Treffer wert. Vorwärts legte die Effektivität eines Spitzenteams an den Tag: eine Chance (bis zur Pause), ein Tor. Der Gast machte in der Defensive geschickt die Räume eng. „Unsere Kreativspieler wurden in Manndeckung genommen“, sagte Schmidt. Doch der Zweck heiligte die Mittel. Der SCSV, der in der Abwehr ausgesprochen variabel agierte, hatte Chancen, aber die Offensivabteilung blieb gegen die nickeligen Nordhorner oft zweiter Sieger. Immerhin gelang noch vor der Pause der glückliche Ausgleich. Der harmlose Schuss von Daniel Rehers prallte vom Pfosten und vom Rücken von Torwart Blömen ins Netz.
Im zweiten Durchgang attackierten die Nordhorner, die Glück hatten, dass der schwache Unparteiische die Fouls von Steffen Hilberink nur mit Gelb ahndete, ehe Trainer Dirk Scheffczyk ihn vorsorglich auswechselte, früher.
Die Speller, die nicht immer so entschlossen und konzentriert wirkten wie der Gegner, kamen besser ins Spiel und zum Siegtreffer, als Michael Schütte-Bruns im Strafraum fiel und Philipp Opitz den Elfmeter nutzte. „Das war Beschiss“, erklärte Scheffczyk, der seinem Team eine Topleistung bescheinigte. Es hatte in der Schlussphase beste Gelegenheiten, traf zweimal die Latte. In dieser Phase schwamm der SCSV, verlor die Linie, gewann aber. „Wir haben mehr investiert“, passte das Ergebnis für Schmidt. Die Speller feierten begeistert, Kapitän Thorsten Schütte fasste zusammen: „Lieber ein dreckiger Sieg als keiner...“

Bilder von Doris Leissing: http://www.lt-net.de/bildergalerien2/sport/