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aus der Lingener Tagespost 19.05.08:
Spelle wieder mittendrin Uli Mentrup. Spelle
„Wir sind wieder mittendrin!“, lachte Spielertrainer Wolfgang Schütte, während die Spieler des SC Spelle-Venhaus noch ausgelassen mit ihren tollen Fans feierten. Mit dem 3:0 (1:0) im vorletzten „Endspiel“ gegen den TuS Esens wahrte der „Dino“ die Chance auf die Oberliga-Qualifikation und ein Weiterleben in der fünften Liga.
„Der Druck war supergroß. Wir wussten, dass alles vorbei ist, wenn wir nur einen Punkt holen“, erklärte Erdem Cosar nach dem Schlusspfiff. Der SCSV-Angreifer war der Held des Tages. Mit seinen drei Treffern raubte er dem Gegner zumindest einen Teil der Hoffnung auf den Klassenerhalt und eröffnete den Emsländern wieder Perspektiven. Der SCSV setzte im letzten Saisonheimspiel auf Erfahrung. Die jungen Mario Vaal und Simon Lampen saßen auf der Bank, dafür rückten Holger Knieper und Sebastian Knäuper in die Erst- formation. Spelle begann stark und wurde früh belohnt. Nach toller Vorarbeit von Markus Schütte, der später verletzt passen musste, und Ralf Balzis, der schon nach 15 Minuten einer üblen Attacke zum Opfer fiel, traf Cosar zum ersten Mal. Spelle jubelte, die Fans peitschten das Team nach vorn. Doch Sicherheit gab der Vorsprung nicht. Hardy Klossek verpasste das 2:0. Gegen die spielstarken, aber vor dem Tor zu harmlosen Ostfriesen wackelte die Defensive, aber sie fiel nicht. Der psychische Druck hinterließ in der Spielanlage deutliche Spuren.
„Die Einstellung bei Spelle stimmte. Da wollte jeder gewinnen“, bekannte Gäste-Torwart Wilko Reichow. Sein Team hatte nach der Pause optische Vorteile, doch nach der roten Karte gegen Dirk Blech (72.) nach Foul an Holger Knieper machten die Speller ihr eigenes Glück perfekt. Dann folgten die Auftritte des eifrigen Cosar. Nach Zuspiel des eingewechseltem Lampen, der mehrfach gut abräumte, und Zuspiel von Klossek vollstreckte der Ex-Lingener im Stil eines echten Goalgetters. „Erdem war hellwach“, freute sich Wolfgang Schütte beim höchsten Saisonsieg.
Damit nährte Cosar die Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Die bestehen aber nur weiter, wenn die Speller auch am nächsten Samstag im Derby beim TuS Lingen gewinnen. Das ist für die dann endgültig das letzte Endspiel. Zumindest in dieser Serie...
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aus dem Anzeiger für Harlingerland 19.05.08:
TuS Esens mit einem Bein abgestiegen - Schwache Vorstellung beim 0:3 gegen Spelle-Venhaus Spelle/Esens/bum
Sind die Spieler des TuS Esens mit dem Druck nicht fertig geworden oder glauben sie selber einfach gar nicht mehr an den Klassenerhalt? Diese Fragen stellen sich nach der schwachen Vorstellung der Bärenstädter beim 0:3 gegen den SC Spelle-Venhaus, der am Sonnabend sicherlich kein übermächtiger Gegner im Kampf um den Klassenerhalt war. Durch diese Niederlage, die sich der TuS selbst zuzuschreiben hat, dürfte die Zeit der Esenser in der fünften Liga abgelaufen sein. Aus eigener Kraft ist der Klassenerhalt jedenfalls nicht mehr zu schaffen.
Für den TuS Esens heißt es jetzt zunächst abzuwarten, denn er ist am nächsten Wochenende spielfrei. Über den Klassenerhalt entscheiden nicht nur die Ergebnisse der Konkurrenten, sondern auch die Anzahl der für Esens relevanten Absteiger aus der Oberliga bzw. Aufsteiger zur neuen Regionalliga. Durch sie wird am Ende geklärt, welcher Tabellenplatz in der Niedersachsenliga zum Klassenerhalt reicht. Mit Glück könnte es sogar Rang 13 sein. Doch dem TuS sind bis zum letzten Spieltag am 31. Mai die Hände gebunden. Aber dann werden die Bärenstädter wissen, ob ein Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen den SV Bavenstedt noch zum Klassenerhalt reichen könnte, da die Oberliga ihre Saison bereits am 30. Mai beendet. Längeres Zittern wäre allerdings angesagt, wenn noch anstehende Relegationsspiele zur Regionalliga die Entscheidung bringen müssten.
In Spelle traf Routine auf Jugend, denn im Altersdurchschnitt trennten beide Mannschaften fünf Jahre. Während die Platzherren auf einen Altersdurchschnitt von 30 Jahren kamen, konnte der TuS lediglich 25 Lenze gegenhalten. Ein Fakt, der letztendlich spielentscheidend war, da den Bärenstädtern in den wichtigen Situationen einfach die Erfahrung fehlte. Schon kurz nach Spielbeginn leistete sich die Mannschaft einen kollektiven Tiefschlaf. Obendrein schien sie auch noch nichts von Erdem Cosar gehört zu haben, bis dahin mit zwölf Toren erfolgreichster SC-Torschütze, den eigentlich Heiko Schipper ausschalten sollte. Drei Tore des Spellers belegen, dass das wohl nicht gelang. Das frühe 1:0 spielte den Emsländern natürlich die Karten, zumal sie mit Ex-Profi Wolfgang Schütte einen sehr umsichtigen Libero aufboten, der seine Abwehr gut organisierte. Die im Angriff einfach nicht durschlagkräftigen Esenser hatten hatten durch Jashari und Heien zwar zwei Chancen, doch wirklich in Verlegenheit konnten sie den SC im ausgeglichen ersten Durchgang nicht bringen. Auch im zweiten Durchgang tat sich bis auf einen Habben-Schuss nicht viel. Bis zur 72. Minute: Libero Dirk Blech rutscht weg, verliert den Ball. Er rappelt sich wieder auf, reißt dabei aber seinen Gegenspieler, der freie Bahn gehabt hätte, um: Rot! Der fällige Freistoß bringt dem SC zwar nichts, doch vier Minuten später verliert Timur den Ball und wieder wird Cosar auf die Reise geschickt: 2:0. Der TuS Esens wirkt konsterniert und leistet sich einen weiteren Flop, den Cosar zur endgültigen Entscheidung ummünzt.
Am Ende tiefe Niedergeschlagenheit bei den Bärenstädtern, die jetzt auf Schützenhilfe anderer Teams ange- wiesen sind. Die Planungen für die neue Saison haben allerdings bereits konkrete Formen angenommen. Der Kern der Mannschaft steht - egal, ob für die Bezirksoberliga oder Oberliga Niedersachsen.
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